Kirwaregeln

Allgemein

Als Festtag, nach dem sich die Vituskirwa in Ursensollen richtet, ist der 15. Juni festgelegt. Fällt dieser Tag auf einen Montag, Dienstag oder Mittwoch, so findet die Vituskirwa am Wochenende vor dem Festtag des Hl. Vitus statt.
Fällt der 15. Juni auf einen der anderen Wochentage, so findet die Vituskirwa nach bzw. an Vitus statt.

Das Kirwapaar

Der Kirwabursch
Die Tracht des Kirwaburschen besteht aus einer dunklen Kniebundlederhose, weißem langärmeligen Hemd, Hut, Trachtenkordel, hellen Kniestrümpfen und schwarzen Haferlschuhen.
Er muss in der derzeitigen Pfarrgemeinde Ursensollen (wozu folgende Ortschaften zählen: Ursensollen, Ehringsfeld, Oberhof, Weiherzant, Littenschwang und Kotzheim) kommen und sollte das 18. Lebensjahr bereits vollendet haben.

Das Kirwamoidl
Die Kirwamoidln tragen ein langes Dirndl, Farbe und Form ist freigestellt. Sie müssen das 16. Lebensjahr vollendet haben.

Das Kirwapaar
Das Kirwapaar besteht aus einem Kirwamoidl und einem Kirwaburschen.

Das Oberkirwapaar
Das Oberkirwapaar wird durch einen Straußwalzer bestimmt. Ein Blumenstrauß wird während des Tanzes solange reihum gegeben, bis die Musikanten aufhören zu spielen.
Welches Paar dann den Blumenstrauß in Händen hält, leitet die Geschicke der Kirwapaare für die Zeit bis zur nächsten Vituskirwa.

Der Kirwabaum

Kirwabaum
Der Kirwabaum wird in der Nacht von Freitag auf Samstag um 4.00 Uhr morgens von den Kirwaburschen abgesägt und eingeholt. Am Festplatz angekommen wird der Baum von den Kirwaburschen mit Schnitzmustern und gebundenen Kränzen (3 Stück mit weißen und blauen Bändern) verziert.

Am Nachmittag wird der Kirwabaum auf dem Festplatz aufgestellt. Die Kirwamoidln binden in dieser Zeit ihren Haarschmuck und einen Hutkranz für ihren Kirwaburschen.

Die Baumwache
In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist der Kirwabaum von den Kirwapaaren bis Sonnenaufgang zu bewachen, um ihn vor Übergriffen fremder Kirwapaare oder Anderer zu beschützen.

Das Baumaustanzen
Am Kirwasonntag tanzen die Kirwapaare in Tracht den Kirwabaum auf dem Tanzpodium aus. Es wird nach dem Aufstellen des Kirwabaumes um diesen aufgebaut.
Getanzt wird zu „Boarisch“, „Walzer“, „Dreher“, „Zwiefache“ und einigen Figurentänzen. Dazwischen werden G´stanzln und Lieder von den Kirwapaaren zum Besten gegeben.

Kirwabär und Kirwahex

Bestimmung des Kirwabären und der Kirwahex
Am Kirwamontag um 10.00 Uhr morgens treffen sich alle Kirwaburschen im Gasthaus Reif in Ursensollen, um den Kirwabären zu ermitteln. Der letzte Kirwabursch der nach 10.00 Uhr das Gasthaus betritt, ist automatisch Kirwabär. Es werden von einer neutralen Person die Spielkarten (langes bayerisches Blatt) an alle Kirwaburschen verteilt.

Der Kirwabursch, der die „Herz-Sau“ bekommt, ist der Kirwabär. Sein Kirwamoidl ist die Kirwahex. Derjenige, der den „Herz-König“ erhält ist der Treiber des Bären.

Bekleidung Kirwabär und Kirwahex
Der Kirwabär wird mit einem schwarzen Fell und einem Glockengürtel bekleidet und mit Ruß geschwärzt. Er wird vom Treiber an einer Kette befestigt und durch die Ortschaft Ursensollen getrieben.
Die Kirwahex erhält einen Strohhut und wird ebenfalls mit Ruß geschwärzt.

Das Kirwabärtreiben
Beim Kirwabärtreiben zieht der Kirwabär zusammen mit den Kirwapaaren durch Ursensollen, um Kinder zu erschrecken und Lose zu verkaufen. Die Dorfbewohner werden vom Kirwabären mit Ruß geschwärzt.
Zum Schwärzen ist ausschließlich Holzruß zu verwenden.

Sonstige Regeln

Der Festgottesdienst
Der Festgottesdienst findet am Kirwasonntag statt und ist von den Kirwapaaren in Tracht zu besuchen. Die Kirwapaare sollten sich bei der Gestaltung des Gottesdienstes beteiligen.

Die Kirwaliesl
Beim Verkauf der Kirwalose darf jeder Loskäufer aus der Kirwaliesl trinken. Die Liesl muss, wie der Kirwabaum auch, über den Zeitraum der Kirwa vor Diebstahl oder Übergriffen bewahrt werden. Sollte die Liesl entwendet werden, sind angemessene Forderungen der Diebe zu erfüllen.

Uhrzeiten
Maßgeblich für die in diesen Regeln aufgeführten Uhrzeiten ist die Uhr der Vituskirche in Ursensollen. Gültig ist der erste Gongschlag.